Die Einherjer

ELISABETHA


Ob es an meiner Herkunft, einer mittelalterlichen Stadt mit eigener Burg im nördlichsten Franken (bei Coburg) oder einfach nur an meiner extrovertierten Art und der tiefen Zuneigung zu Geschichte im Allgemeinen liegt – ich weiß es nicht. Fakt ist, dass ich bereits mit 14 Jahren angefangen habe, als Burgführerin die spannensten Geschichten aus der Ritterszeit der Heldburg meinem Publikum zu vermitteln und auch dort konnte ich schon meine Liebe zum mittelalterlichen Szenenspiel in Darbietungen selbst geschriebener Geschichten aus der Heldburger Chronik ausleben.
Mit meinem Wegzug aus den Thüringer Landen lag dieses Hobby erst einmal brach. Mit Erstaunen und auch ein wenig Skepsis erfuhr ich dann von meinem Brüderchen, dass es auch in Ingelheim eine kleine Gruppe an Leuten gibt, die eine ähnliche Faszination zum Mittelalter entwickelten wie ich und dem „echten“ Schwertkampf fröhnten. Also, was hat meine Mutter immer gesagt: Nicht wundern, hingehen! Wie gesagt, so getan. Ich ging zu einem Training der Gruppe, anschließend auf einen Markt (den 2005er in Bad Münster) und die Jungs hatten eine Frau (und vermutlich etliche Sorgen) mehr in der Gruppe.

Aber ich habe meinen Spass gefunden – Leben wie im Mittelalter – dem Alltag entfliehen – Die Natur geniessen – einfach Mensch sein.

Der jüngste Spross der Schwertfechtgruppe ist mein Sohn. Seinen ersten Markt hat Maximilian im Alter von drei Monaten zu Ingelheim 2010 gemacht. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind leckere Waffeln von Anke zu essen oder mit seinem Patenonkel Heiko schon jetzt die Kunst des Schwertfechtens zu erlernen. Früh übt sich wer ein Meister sein will. Und bei so vielen talentierten Vorbildern im Schwertfechten steht einer Laufbahn als Ritter bestimmt nichts im Wege.